Die evangelische Versöhnungskirche lag im Berliner Todesstreifen, in der Mitte zwischen dem Elisabethfriedhof und der Bernauer Straße. Es war merkwürdig, die schöne, im neugotischen Stil erbaute Kirche inmitten von Sperranlagen zu sehen. Ihr Glockengeläut war weit über die Bernauer Straße hinaus zu hören, denn sie verfügte über ein sehr großes Läutewerk. Doch die Portale waren geschlossen und vermauert. Die Menschen durften das Gotteshaus nicht mehr betreten. 1985 wurde die Kirche zur „Erhöhung von Sicherheit und Sauberkeit“ gesprengt. Warum? Den Soldaten auf Patrouille stand der Bau im Weg.
In der Versöhnungskirche in Berlin-Mitte finden der Mauerhase Viktor und Miss Magic Zuflucht. Von hier aus kamen sie nicht weiter. Warum? Durch den Mauerbau wurde die Kirche Teil der Maueranlagen.
Heute steht hier die Kapelle der Versöhnung. Sie wurde am 9. November 2000 eingeweiht und gehört heute zur Gedenkstätte Berliner Mauer.