Unter der Berliner Mauer wurden zahlreiche Tunnel gegraben. Nicht jeder Tunnel wurde fertig gestellt, manche Tunnelbauten sind eingestürzt, einige wurden vorzeitig entdeckt.  Zu den gefährlichsten Fluchtabenteuern gehört der Bau des Tunnel 57. Das unterirdische Bauwerk ist 145 Meter lang. Es führt von einer Bäckerei in Westberlin zu einem Toilettenhäuschen in Ostberlin. 35 Fluchthelfer begannen im April 1964 mit dem Tunnelbau. Die meisten waren Studenten in West-Berlin, sie wollten so viele Ostberliner wie möglich in den Westen bringen. Ein halbes Jahr lang gruben sie heimlich den Tunnel unter der Bernauer Straße und der Mauer hindurch. Es war eine beschwerliche und mühsame Arbeit. Als der Tunnel fast fertig war, benachrichtigten Helfer die Flüchtlinge. Sie sollten alles wichtige zusammen packen und sich bereit halten. Das geschah in aller Heimlichkeit. Denn in der Nähe der Grenze waren zahlreiche Polizisten und Grenzsoldaten unterwegs, die jede Flucht verhindern sollten. Zwischen dem 3. und 5. Oktober 1964 war es dann soweit. 57 Menschen können durch den Tunnel von Ost- nach West-Berlin entkommen. Auch drei Kinder waren dabei, der jüngste Flüchtling war erst vier Jahre alt.

Leider konnten nicht mehr Menschen durch den Tunnel in den Westen gelangen, denn unter den Fluchtwilligen befand sich ein ein Stasi-Spitzel, der die Fluchthelfer verraten hat.

Zur Erinnerung an unsere Mauerhasen: Auch einige der Langohren, die im Todesstreifen lebten, bauten sich einen Tunnel unter der Mauer hindurch. Was dann mit ihnen geschah erfahrt ihr hier

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